Woran denkst du, wenn du das Thema Hochzeit hörst? Etwa an einen Polterabend, eine standesamtliche und kirchliche Trauung, einer Feier im Anschluss mit Reden und Spielen für das Brautpaar?
Wenn ja, dann klingt das nach einer typischen deutschen Hochzeit.
Vielleicht warst du ja schon mal auf einer Hochzeit von anderen Kulturen oder Ländern.
Denn weltweit gibt es ganz viele verschiedene Rituale und Traditionen, die ich dir gerne einmal zeigen möchte. Und wer weiß, vielleicht übernehmt ihr ja das ein oder andere Ritual?
Unsere Nachbarländer Dänemark und Frankreich beispielsweise haben lustige Varianten für Hochzeitsspiele.
In Dänemark ist es Brauch, dass der Bräutigam die Spitzen der Socken abgeschnitten bekommt, damit ihm keine andere Frau, außer seiner Braut, sich nach ihm umschaut. Denn wer will schon einen Mann mit kaputten Socken?
In Frankreich stellt sich die Braut in die Mitte des Raumes und zieht langsam und genüsslich ihren Rock hoch. Für jeden Zentimeter bieten die Männer Geld und die Frauen halten lautstark dagegen, bis das Strumpfband erreicht ist und der Höchstbietende es erhält.
In Amerika ist es üblich anstatt eines Polterabends, eine Bachelor Party zu feiern. An diesem Tag reisen Freunde und Verwandte an und dann gehen Männer und Frauen getrennt feiern. Ein letztes Mal
sollen Braut und Bräutigam ohne einander ausgelassen feiern.
Ebenso wird eine Bridal Shower veranstaltet, bei dem die Braut von ihren Freundinnen und weiblichen Verwandten Geschenke für den Haushalt oder die Kinder bekommt. Einen Abend vor der Hochzeit
findet das „Rehearsal Dinner“ statt, eine Generalprobe der Trauzeremonie mit den engsten Verwandten.
In Slowenien findet die Hochzeit an einem Tag statt. Also die standesamtliche und kirchliche an einem Tag, denn der Standesbeamte kommt zu deiner Feier. Falls das Paar nur standesamtlich heiraten möchte, dann kommt der Beamte eben zu der Location der Feier.
Das Strumpfband der Braut spielt in vielen Ländern eine Rolle, ebenso in Kroatien. Nach dem Anschneiden der Hochzeitstorte darf der Mann seiner Braut das Strumpfband mit den Zähnen ausziehen.
Danach müssen sich alle unverheirateten Männer auf der einen Seite und die unverheirateten Frauen auf der anderen Seite hinstellen. Die Braut wirft ihren Strauß zu den Frauen und der Bräutigam
das Strumpfband zu den Männern. Die beiden, die Strauß und Strumpfband gefangen haben, müssen miteinander tanzen.
Und noch eine Tradition zum neidisch werden: Um Mitternacht verschwindet die Braut und kommt in einem Abendkleid wieder, denn darin lässt sich viel besser tanzen.
Wem schon zwei Tage für eine Hochzeit lange vorkommt, der war noch nicht auf einer hinduistischen Hochzeit in Indien. Denn diese dauern vier Tage an und sind gefüllt mit verschiedenen Ritualen für das Brautpaar. Die eigentliche Heirat wird erst am dritten Tag vollzogen. Nach dem verbinden der Bänder als Höhepunkt, markiert der Bräutigam der Braut mit rotem Pulver einen Punkt (Bindi) über die Nasenspitze, womit ihr das dritte Auge geöffnet werden soll.
In China wird die Feier mit lauten Feuerwerken begleitet, um schlechte Schwingungen fernzuhalten. Ein Brauch ist es das Datum der Hochzeit von einer Wahrsagerin aussuchen zu lassen, damit Schicksale umgangen werden können.